Fliegen
Wind, Wolken und Sonnenschein
Flügel die Träume tragen
Im Sande dahin geworfen
Die Hoffnung in den weiten des Himmels
Grenzenlos das Firmament
Eines Tages werde ich fliegen
Aufgelöst im Nichts
Sonnenschein, Wind und Wolken
*
Anthropozän
Wir – nehmen uns das Recht, Flüsse, Seen, Meere, Wälder, Auen, Wiesen, Böden und Bodenschätze, Pflanzen- Tierarten und Menschen in Besitz zu nehmen,
wir – homo animalis, vernünftiges Naturwesen,
wir – super-humanum et expansivum,
wir – haben die Macht, zu nehmen, was uns gefällt,
wir – haben Nutzungsrechte über Luft, Wasser und Berge,
wir – schaffen uns Rechte, dominieren, hebeln Gesetze aus,
wir – bauen Städte, Strassen, holzen Wälder ab, verbrauchen Erdöl,
wir – verwerten und verbrauchen,
wir – denken über die Vergangenheit und Zukunft nach,
wir – verstehen die Natur,
wir – verstehen den Klimawandel,
wir – verstehen Artensterben – das Eis am Nordpol schmilzt.
*
Winter
Wenn der Tag sich neigt
Verhüllt in leichtem Nebel
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Beim Abschied des Herbstes
frostkalter Bergfelds Hain
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Auf den Büscheln des Grases
Des Frühwinters Sprühregen
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Da keiner sie gemäht
Jetzt noch blieben sie stehen
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Im Schnee zur Abendstunde
Beim sich neigenden Mond
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Am Rande der Buchtung
Wo die Wildente haust
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Wie ich noch schaue
Im leuchtend Weiss
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Eisbedeckt das stehende Gras
Der Winter, nun ist er da.
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Bambusflöte
Sanft,
fliessend, grollend,
verharrend und springend, der Fluss.
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Hochwirbelnd,
brausend, pfeilschnell,
sturmgepeitscht, jagend, der Wind
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Seltsam,
sehnsüchtig, einswerdend,
freudig und heiter, der Klang.
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Züngelnd,
wild, ruhig,
besänftigend, entspannt, das Feuer
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Vollständig,
überwältigend, Gefühlsvoll,
versinkend, berauschend und innig, die Shakuhachi
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Wildbach
Unbekümmert ist der Wildbach
Behende über Steine springt
über Gefälle fliesst
Sprudelt vor sich her
Ein grosses Bett gebraucht er.
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Mit welcher Kraft
Vergrössert wird das Bett
Im Strome sich ergiessen
Von Nutzen sind die Taten
Doch welche Missetaten
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Jeder hat die Pflicht
Der Wahrheit tiefsten Sinn
Ein kleines Flüsschen nur
Die Flüsse es erahnten
Es wahren seine Missetaten
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Liebe
Schon lange haben wir uns gekannt
Verstehen uns ohne Worte
In deinen Augen ist's geschrieben
Du bist der Ort meines Herzen
Bei dir zu sein, heisst zu Hause sein
Verzaubert magisch angezogen
Gerate in den Strudel des Glücks
Zusammen sind wir unschlagbar
Kein Weg zu weit, kein Berg zu hoch
Alles was du berührst, ist verzaubert
Nichts trübt meine Sinne
Wenn ich an dich denke, wohlig das Gefühl
Unersättlich betrachte ich dich immerfort
Jede Pore deiner Haut, jede Biegung deines Körpers
Jeden Augenblick den ich geniesse, nie habe ich genug
Ich bin einfach für dich da
An meiner Seite durch dick und dünn
Ein Geschenk des Himmels, wir in uns tragen
Meine Liebe zu dir sprengt jeden Rahmen, kennt keine Grenzen
Ich liebe dich
*
Bedingungslos
Ich fühle mich beschenkt
Ich teile mit dir und halte nichts zurück
Ich liebe, widerstand ist zwecklos, voller Gefühle, ungeahnte Tiefe Ich rechne nicht ab, ich rechne nicht auf
Ich umarme dich, ich küsse dich, ich brauche dich
Ich bin so glücklich, mit dir zusammen, es geht es mir gut
Ich atme frei, ich lebe frei, nichts hält mich auf
Ich bin immer für dich da
Ich treibe dahin, ich lasse mich fallen
Ich frage nicht, prüfe nicht
Ich warte auf dich und mein Herz klopft
Ich gehe ans Ende der Welt für dich
Ich bin schwerelos, komm in meine Arme
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